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Medizintechnikerin aus OÖ schafft Top-Karriere in den USA

Auf zwei Studienabschlüsse, fünf Awards und zwölf Publikationen in Peer-Reviewed Journals – das sind Wissenschaftsmagazine, in denen eine Expertenjury Beiträge erst „zulassen“ muss – bringt es Martina Rangl mit ihren gerade 34 Jahren bereits. Die in Wels geborene Rangl hat zunächst Medizintechnik an der FH Oberösterreich in Linz studiert und dann an der JKU Linz in Biophysik promoviert – beides mit Auszeichnung. Nach vier Jahren Forschung im französischen Marseille ist die Spezialistin für Atomkraftmikroskopie (AFM) seit Anfang 2017 am Weill Cornell Medical College in New York tätig.


„Mein Studium der Medizintechnik an der FH Oberösterreich hat mir eine breitgefächerte Ausbildung mit technischen, wissenschaftlichen und medizinischen Aspekten vermittelt. Auch regulatorische und ökonomische Grundlagen kamen nicht zu kurz“ resümiert Martina Rangl über ihren Studienabschluss an der FH Oberösterreich vor elf Jahren. Schon ihre Abschlussarbeit bei FH-Prof. Dr. Kurt Schilcher in Kooperation mit dem Biophysik-Institut der JKU Linz brachte ihr eine Coverstory im naturwissenschaftlichen Fachblatt „ChemPhysChem“ ein.

Während ihres PhD-Studiums an der JKU Linz war ihr Hauptprojekt die Untersuchung des selektiven Transportmechanismus durch den Kernporenkomplex (NPC), ein riesiger Proteinkanal in der Kernmembran, der den Austausch von Molekülen zwischen Zytoplasma und Kern reguliert.  

Von Linz und Marseille über den großen Teich

Ende 2013 hat die Oberösterreicherin ihre Postdoc-Ausbildung am „Institut de la santé et de la recherche médicale“ (INSERM) in Marseille begonnen. Hier nutzte Rangl das AFM erstmals als topografisches Werkzeug, um die Strukturen eines Ionenkanals namens MloK1 zu charakterisieren. Ionenkanäle ermöglichen elektrisch geladenen Teilchen das durchqueren der Abgrenzung einer Zelle.

Anfang 2017 wechselte sie schließlich an das „Bio-AFM-Laboratory“ des Weill Cornell Medical College in New York City.  Aktuell betreut sie dort eine Studie über einen ligandengesteuerten Ionenkanal, der für die Aufrechterhaltung des Magnesiumhaushaltes in Mitochondrien- auch als „Kraftwerke einer Zelle“ bezeichnet -  essentiell ist.

Für eine dauerhafte Rückkehr nach Österreich scheint das Heimweh noch nicht auszureichen, plant Martina Rangl doch „zunächst für einige weitere Jahre“ in den USA. „Ich komme im Schnitt ein bis zwei Mal im Jahr nach Hause und freu mich immer auf den Heimatbesuch“ so Rangl.  Am meisten vermisse sie natürlich Familie und Freunde. Auch wenn man über Facebook und WhatsApp miteinander verknüpft ist und mehrmals die Woche Video-telefoniert, so wäre man „doch nicht richtig da“, um sich gemeinsam zu freuen oder einander zu unterstützen. An den Besuchen in Oberösterreich schätzt die Medizintechnikerin besonders die Seen und Berge sowie das typisch österreichische Essen.

Martina Rangl hat mit dem Medizintechnik-Studium an der FH Oberösterreich in Linz die Basis für eine internationale Karriere gelegt. So ist die beeindruckende Skyline von New York seit 1,5 Jahren Teil ihres Alltags. Foto: Rangl privat