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FH OÖ-Forschungsprojekt: Wie interkulturelle Freundschaften unter Jugendlichen entstehen

„Freundschaften sind für die positive Entwicklung von Jugendlichen von zentraler Bedeutung“, so Dr. Dagmar Strohmeier, Professorin am Master-Studiengang Soziale Arbeit der FH Oberösterreich in Linz und Expertin für Interkulturelle Kompetenz. Die Förderung positiver interkultureller sozialer Beziehungen in der Schule bezeichnet sie daher als Voraussetzung für eine erfolgreiche soziale Integration von Kindern und Jugendlichen. Ab Anfang 2012 untersucht ein auf zwei Jahre angelegtes Forschungsprojekt die Entstehungsbedingungen sowie die Stabilitätsfaktoren solcher Freundschaften. Die Österreichische Nationalbank dotiert die Untersuchung über ihren Jubiläumsfonds mit knapp 100.000 Euro.

„Zusammen mit einer Wissenschaftlichen Mitarbeiterin untersuche ich, wie interkulturelle Freundschaften entstehen. Wir analysieren sowohl Merkmale der Kinder und Jugendlichen wie Alter, Geschlecht und Herkunftsland als auch Kontextfaktoren der Schulen wie etwa die ethnische Vielfalt in den Klassen. Wir vermuten, beide Faktoren sind für die Entstehung von interkulturellen Freundschaften relevant“, erläutert Strohmeier zu den Details ihres Forschungsprojektes.

Umfangreiches Datenmaterial vorhanden

Basis des Projektes sind aus österreichweiten Erhebungen stammende Daten von 10- bis 15-jährigen Jugendlichen. Diese stammen aus 155 Klassen in 40 Schulen. Mit aktuellen Statistikprogrammen analysieren die Wissenschaftlerinnen nun dieses Datenmaterial. Das Projekt liefert im Anschluss die Grundlagen, um einen Maßnahmenkatalog zur Förderung interkultureller Freundschaften in multikulturellen Schulen zu erarbeiten.

Einer Erhebung der Statistik Austria aus dem Jahr 2010 zufolge hatten im Jahr zuvor bereits fast 18 Prozent der österreichischen Bevölkerung einen Migrationshintergrund.

FH OÖ Plattform „Interkulturelle Kompetenzen“

Die 2011 gegründete FH-Plattform für Interkulturalität bündelt die interkulturellen Forschungs- und Lehrkompetenzen der FH OÖ in Wirtschaft und Gesellschaft. Sie stützt sich dabei auf die Kooperation zwischen dem Interkulturellen Managementzentrum in Steyr und dem Kompetenzzentrum für Interkulturelle Soziale Arbeit in Linz. „Wenn unsere zukünftigen Fach- und Führungskräfte über interkulturelles Verständnis verfügen, dann prägen sie nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Gesellschaft positiv mit. Mit der Plattform für Interkulturalität greift die FH OÖ die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung im Land aktiv auf und macht das Thema Interkulturalität zum Zukunftsthema“, sagt Landesrätin Mag.a Doris Hummer.

Das Forschungsprojekt wird unterstützt durch Fördergelder des Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank; Projektnummer 14718.

Interkulturelle Freundschaften als Voraussetzung sozialer Integration untersucht Dr. Dagmar Strohmeier mit Unterstützung der OeNB. Bildquelle: Fotolia (Abdruck honorarfrei)