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Welser FH-Student entwickelt mit Borealis einen neuen Kunststoff für Kühlschränke

Derzeit werden für Innenverkleidungen von Kühlschränken meist Kunststoffe verwendet, die bestimmten Reinigungsmitteln gegenüberunbeständig sind. Dadurch kommt es immer wieder zu Rissen und sogar Brüchen in der Innentür. In Zusammenarbeit mit der Borealis Polyolefine GmbH hat nun Georg Grestenberger aus St. Peter in der Au-Dorf (Niederösterreich), Student von „Material- und Verarbeitungstechnik“ (MVT) am FH OÖ Campus Wels, einen neuen Kunststoff auf Polyolefinbasis weiterentwickelt. Dieser lässt sich ähnlich gut verarbeiten, besitzt aber eine wesentlich bessere Beständigkeit gegenüber Reinigungsmitteln.

Mit mehr als 4.500 MitarbeiterInnen in elf Ländern und einem Umsatz von über fünf Milliarden Euro ist die Borealis Polyolefine GmbH ein international führender Kunststoffhersteller. Da das Unternehmen bestrebt ist, seinen Kunden nicht nur neues Material, sondern auch das dazugehörige Verarbeitungs-Know-how anbieten zu können, ist vor Markteinführung eines neuen Kunststoffes eine umfassende Untersuchung des Verarbeitungsverhaltens erforderlich.

Kurze Aufwärmzeit, höhere Produktionsstückzahl

Im sechsmonatigen Berufspraktikum und in der anschließenden Diplomarbeit am Borealis Innovation Center Linz hat Georg Grestenberger (24) ein sogenanntes „Compound“ (Kunststoffe, denen zusätzliche Füllstoffe, Verstärkungsstoffe oder andere Additive beigemischt worden sind) einem umfassenden Testprogramm unterzogen. Unter der Betreuung von DI Dr. Gernot Zitzenbacher (Bereichsleiter Kunststofftechnik, FH OÖ Campus Wels) und von DI Werner Posch (Project Manager, Borealis), wurde insbesondere das Aufheizverhalten untersucht, das für die Qualität der Formteile und die Wirtschaftlichkeit der Fertigung entscheidend ist.

„Das Ziel war, die Aufheizphase so weit zu optimieren, dass die Kunststoffplatten mit möglichst wenig Energieaufwand in kürzester Zeit auf die benötigte Umformtemperatur erwärmt werden können. Je kürzer diese Aufwärmzeit, desto höher ist die mögliche Produktionsstückzahl und dadurch auch die Wirtschaftlichkeit der Produktionsanlagen“, erklärt Grestenberger.

Um bestimmen zu können, wie schnell sich die unterschiedlichen Kunststoffplatten aufheizen, wurden am FH-Campus Wels mittels „Aktiver Thermografie“, eigentlich einem Forschungsprojekt für die Flugzeugindustrie, zusätzliche Untersuchungen durchgeführt. Dabei wurden die Platten mit Heizstrahlern erwärmt und auf der gegenüberliegenden Seite mit der Thermokamera vermessen. In direktem Kontakt mit einem führenden Kühlgerätehersteller konnten auf diese Weise wichtige Verarbeitungsempfehlungen für die Serienfertigung erarbeitet werden.

Techniker sind stark gefragt!

Die aufstrebende Kunststoffindustrie hat einen großen Bedarf an Technikern. „Wir würden uns wünschen, dass noch mehr Maturanten das Studium der Material- und Verarbeitungstechnik wählen“, appelliert DI Werner Posch an die Jugend.

Jetzt informieren und anmelden – Bewerbung noch bis 13. September möglich

Es sind noch Studienplätze im FH-Studiengang „Material- und Verarbeitungstechnik“ frei! Nähere Infos unter Tel. 07242/72811-3060, sekr.mvt@fh-wels.at oder www.fh-ooe.at/mvt