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Neues Studium in Hagenberg bringt mehr Vielfalt in die Informatik

Die Informatik für mehr Menschen als bisher zugänglich, attraktiv und nutzbar zu machen, hat sich ein neues Studium an der Fakultät Hagenberg der FH Oberösterreich (FH OÖ) zum Ziel gesetzt. Bei der Entwicklung von digitalen Produkten geht es um gesamtheitliche Softwarelösungen, die besonders Aspekte der Nachhaltigkeit, Ethik und Inklusion berücksichtigen. Bei der Konzeption des neuen Bachelors „Design of Digital Products“ (DDP) wurde deswegen schon in der Entwicklungsphase auf eine größtmögliche Bandbreite an Themen und Fachleuten gesetzt.


Volles Potential für eine Informatik für alle

Am Studienplan für den Bachelor-Studiengang, der vorbehaltlich der Genehmigung durch die AQ Austria im Herbst 2022 starten soll, haben insgesamt 26 Expertinnen und Experten aus den unterschiedlichsten Fachbereichen im Hochschulwesen, in der Wissenschaft und der Wirtschaft mitgearbeitet. Schon in der Entwicklungsphase wurde das weibliche Potential voll ausgeschöpft, denn zwei Drittel des Entwicklungsteams waren Frauen.

Beteiligt waren Professor*innen und Forscher*innen der FH OÖ-Fakultäten in Hagenberg, Wels und Steyr sowie der Johannes-Kepler-Universität Linz (JKU), die ihre Expertise in Software Engineering, Web und User Experience Design sowie weiteren Aspekten der Wirtschaftsinformatik einbrachten.

Des Weiteren konnten neun Frauen aus der Wirtschaft gewonnen werden, die mit ihrem Know-how zu Informatik, Design, Ethik und Nachhaltigkeit an der Konzeption des Studiengangs beitrugen. Neben dem Bundesministerium für Klimaschutz, Um-welt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) wirkten unter anderen auch Vertreterinnen der RISC Software GmbH oder von Teach for Austria mit.

Verantwortungsvolles Softwaredesign für eine bessere Zukunft

„Es ging uns bewusst darum, möglichst viele unterschiedliche Perspektiven in die Gestaltung des Studiums einfließen zu lassen und die Informatik mit vielen relevanten Fachbereichen und aktuellen Themen zu verbinden – auch um verstärkt weibliche Zielgruppen zu adressieren“, sagt die designierte DDP-Studiengangsleiterin Dr.in Martina Gaisch, die aktuell auch wissenschaftliche Leiterin des Gender & Diversity Managements an der FH Oberösterreich ist. „Wir wollen so auch die Scheu vor der Informatik nehmen und aufzeigen wie interessant und wichtig sie für jeden und jede, insbesondere auch für Frauen und die Generation Z, sein kann.“

Denn die Informatik leistet einen wichtigen Beitrag nicht nur zu Digitalisierung, sie kann auch zu einem nachhaltigeren und inklusiveren Lebensstil beitragen, betont Martina Gaisch. Deswegen sind gerade bei den zukünftigen komplexen Problemstellungen Themen wie Ethik, Nachhaltigkeit und Inklusion wesentlich. Aus diesem Grund sind sie neben Software und User Experience Design, Wirtschaft und Projektmanagement eine weitere Säule des DDP-Studiengangs.

Praxis und Mentoring für den Karrierevorsprung

Projektbasiertes Lernen wird großgeschrieben. Ein Novum von DDP ist, dass die Studierenden bereits ab dem 1. Semester in vielfältigen Teamkonstellationen spannende IT-Projekte umsetzen und dabei lernen, sie auf diverse Zielgruppen und deren Erwartungshaltungen auszurichten.

Bestens vorbereitet auf die IT-Karriere werden Studierende auch durch Initiativen der fünf strategischen Partner von DDP während des Studiums. Porsche Informatik, Energie AG, SKF GmbH, FEMtech und das Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) unterstützen mit Mentoring, Karrierecoaching sowie Praktika.

Porsche Informatik GmbH, seit einigen Monaten mit einem Standort am Softwarepark Hagenberg vertreten, sieht das lab:hagenberg als eine wesentliche IT-Talenteschmiede. Die Leiterin des neuen lab.hagenberg, MMag. Irmgard Gmachl meint dazu: „Gerade in der Digitalisierung ändern sich Herausforderungen mit enormer Geschwindigkeit. Immer wichtiger wird für uns die Zusammenarbeit in kreativen, gemischten Teams, die die Zukunft der Mobilität aktiv gestalten. Design of Digital Products ist ein moderner Studiengang, der neben 21st Century Skills auch eine exzellente ganzheitliche IT-Ausbildung vermittelt. Wir unterstützen diesen Studiengang und werden die Studierenden mit zusätzlichen Angeboten begleiten.“

Jetzt bewerben!

Eine Online-Bewerbung für DDP ist bereits möglich. Zugangsvoraussetzung für das Studium ist die allgemeine Hochschulreife (Matura, Reifeprüfung, Berufsreife-prüfung, Abitur) bzw. eine einschlägige Studienberechtigungsprüfung oder der erfolgreiche Abschluss des FH OÖ-Studienbefähigungslehrgangs.

Mehr Infos: www.fh-ooe.at/ddp

„Design of Digital Products” verbindet die Informatik verstärkt mit verschiedenen relevanten Fachbereichen sowie aktuellen Themen wie Nachhaltigkeit und Ethik und will zudem verstärkt weibliche Zielgruppen ansprechen. | Bildquelle: FH OÖ

Hinter dem neuen Studium steht ein Entwicklungsteam so divers wie das neue Studium, mit Expert*innen aus dem Hochschulwesen, der Wissenschaft und der Wirtschaft (im Bild sind 16 Mitglieder des 26-köpfigen Entwicklungsteams): v.l.n.r. Robert Kolmhofer (Department-Leiter Sichere Informationssysteme, FH OÖ Campus Hagenberg), Mandy Keck (Professorin Studiengang Human-Centered Computing, FH OÖ Campus Hagenberg), Michael Rabl (Studiengangsleiter Innovations- und Produktmanagement sowie Dekan, FH OÖ Campus Wels), Gabriele Traugott (Leiterin Research Center, FH OÖ Campus Hagenberg), Christiane Steinlechner (Regionalleiterin Teach for Austria), Gerald Petz (Studiengangsleiter Marketing and Electronic Business, FH OÖ Campus Steyr), Tanja Jadin (Professorin Kommunikation, Wissen, Medien und Vizedekanin für Lehre, FH OÖ Campus Hagenberg), Christina Hochleitner (Forschungskoordinatorin, RISC Software GmbH), Wolfgang Hochleitner (Assistenz-Professor Department Digitale Medien, FH OÖ Campus Hagenberg), Martina Gaisch (designierte Studiengangsleiterin DDP sowie wissenschaftliche Leiterin Gender & Diversity, FH OÖ), Eckehard Hermann (Professor Department Sichere Informationssysteme, FH OÖ Campus Hagenberg), Christina Rau (Professorin für digitale Transformation, FH OÖ Campus Wels), Lisbeth Mosnik (Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie – stellvertretende Abteilungsleiterin für Schlüsseltechnologien für industrielle Innovation), Ulrich Bodenhofer (Professor für Künstliche Intelligenz, FH OÖ Campus Hagenberg), Isabella Mader (Vorstand Excellence Institute) und Irmgard Gmachl (Leiterin Porsche Informatik lab:hagenberg und Abteilungsleiterin Software Engineering). | Bildquelle: FH OÖ