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Kinderarmut in Österreich - was die Politik von der Sozialen Arbeit lernen kann

 18:15 - 20:15
 FH OÖ Campus Linz

18% aller Kinder und Jugendlichen in Österreich wachsen unter Bedingungen
sozioökonomischer Benachteiligung auf. Die Kinderarmutsforschung belegt, dass
materieller Mangel sich auf die gesundheitliche, soziale und kulturelle Entwicklung
negativ auswirkt.


Die Volkshilfe hat ein Modell entwickelt, das die Abschaffung von Kinderarmut
durch die Einführung einer Kindergrundsicherung gewährleisten soll. Ziel dieser
kindbezogenen Leistung ist es, dass die Teilhabe aller Kinder am gesellschaftlichen
Leben sichergestellt ist.


Ein Forschungsinstitut simulierte die Einführung dieses Konzepts in Österreich
und kalkulierte den dafür notwendigen Finanzierungsaufwand. Die Ergebnisse sind
bestechend: Die Kindergrundsicherung muss keine Utopie bleiben – sie erscheint
eindeutig leistbar. Mit sozialwissenschaftlichen Methoden wird der Prozess der Veränderung
durch die Kindergrundsicherung extern beforscht. Durch diese Ergebnisse
kann ein Gegenentwurf zu menschenfeindlichen Zuschreibungen, welche Armut
als negative und selbstverschuldete Eigenschaft konstruiert, entwickelt werden.

 

Der Referent:
Mag. (FH) Erich Fenninger, geboren 1963 in Bad Vöslau, studierte Sozialarbeitswissenschaft,
ist seit 2003 Bundesgeschäftsführer und Direktor der Volkshilfe
Österreich, Vorsitzender der Sozialwirtschaft Österreich, engagiert in zahlreichen
zivilgesellschaftlichen Bewegungen und ehemaliges Mitglied des ORF-Stiftungsrates
und Lektor an zahlreichen Fachholschulen. Er ist Autor und Herausgeber von
„Von Freiheit träumen: Das Flüchtlingsleben der Westsaharauis“ (2012), „Ich bin wer
ich war. Mit Demenz leben“ (2014) und „Voices for refugees. Für ein menschliches
Europa“ (2015).