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Wie man Stadt- und Landespolitik unter einen Hut bringt

Landtagsabgeordnete und Stadträtin Dr. Elisabeth Kölblinger (ÖVP) hielt für die Studierenden des 5. Semesters von Public Management einen Vortrag zum Thema Verwaltung und Politik.

Interessant war die Thematik aus beiden Funktionen – einerseits als Landtagsabgeordnete und andererseits als Stadträtin von Vöcklabruck – zu beleuchten, Unterschiede herauszuarbeiten und auch Rollenkonflikte anzusprechen.

Kölblinger ist Stadträtin für Finanzen, Wirtschaft und Tiefbau der Stadt Vöcklabruck und gelernte Steuerberaterin. Ihrer Ansicht nach ist die politische Arbeit und Kultur zwischen Gemeinde- und Landesebene sehr unterschiedlich.

 

Parteipolitisches Kalkül ist auf lokaler Ebene weniger ausgeprägt. Damit fallen Entscheidungen wie auch die Argumentationen leichter.

Am Beispiel von Vöcklabruck erklärte die agile Politikerin,  die Herausforderungen von mittelgroßen Gemeinden und Städten, die viele zentralörtliche Aufgaben übernehmen, und zwischen den klassischen ländlichen Raum bzw. den städtischen Zentralraum fallen. Ohne beträchtliche Zuschüsse von Land und Bund sei es beispielsweise nicht möglich, ein so umfangreiches Freizeit- und Kulturprogramm wie in Vöcklabruck anzubieten. Ähnlich ist dies auch bei anderen Infrastrukturen. Wichtig sind ihr auch Betriebsansiedelungen. Damit würden unnötige Pendlerströme vermieden und sowohl das Wohlbefinden als auch die Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmer gesteigert. Kriterien für Betriebsansiedlungen sind ein ordentlicher Verkehrsanschluss wie Straßen und eine gut funktionierende Infrastruktur. Das selbige gilt auch für die Bildungseinrichtungen wie die Fachhochschulen. Diese tragen wesentlich zur Weiterentwicklung der Regionen bei. Die Landgemeinden wollen keine Wohn- oder Schlafsiedlung sein oder sich als Speckgürtel sehen, sondern mit der Infrastruktur der Städte mithalten können. In kommunalpolitischen Foren werden gerade diese Themen sehr intensiv diskutiert, so Elisabeth Kölblinger in ihrem Vortrag.

 

Auf die Frage, was sie sich für den politischen Nachwuchs wünscht, sagt die Landtagsabgeordnete, „…junge mutige Politiker und ältere Politiker, Mentoren, die die Jungen aufbauen und fördern“. Die Arbeit eines Politikers erfordert enorm viel Mut, Ausdauer und eine dicke Haut.  Soziale Medien sollen eine Diskussionskultur und keine Unkultur aufweisen. Diese sind keine guten Gehilfen, da meist kritisiert wird und keine echte Kommunikation mit persönlichem Kontakt mehr stattfindet. Dadurch verlieren laut Kölblinger viele Nutzer die Hemmungen und es kommt zu unbedachten Aussagen.

 

 Ein Bericht von Studierenden von PUMA , Beginnerjahrgang 2017 (Gewessler, Grafeneder-Ursu, Enzenhofer, Dickinger, Gubesch)