NewsVerfahrenstechnische Produktion

ifw schenkt FH OÖ Campus Wels 7 High-Tech-Werkzeuge zu Testzwecken

Gleich sieben Werkzeuge zur Produktion von Kunststoff-Fittings (Rohrverbindungen) überreichte die ifw-Unternehmensgruppe an die FH Wels. Konkret werden StudentInnen der Fachrichtung MVT (Material- u. Verarbeitungstechnik) sowie die Techniker des Fachbereiches Produktionstechnik die ifw-Werkzeuge für das fächerübergreifende Forschungsprojekt „Konturnahe Kühlung“ zur Reduktion von Zykluszeiten einsetzen. 

„Der Austausch mit Bildungs- und Forschungseinrichtungen ist uns sehr wichtig. So kooperiert die ifw bereits seit 2007 mit der FH Wels. Bei dem aktuellen Projekt geht es darum, über ein optimiertes Kühlverfahren Takt- bzw. Zykluszeiten zu reduzieren. Dies würde Einsparungen bei Zeit und Kosten für unsere Kunden bedeuten“, erläutert DI Dr. Friedrich Kastner, Geschäftsführer der ifw-Unternehmensgruppe. 

„Die ifw verfügt zwar über eine F&E-Abteilung – dort setzen wir uns etwa mit Oberflächenbe­schichtungen, Werkzeugtechnologien oder werkzeugintegrierten Lösungen auseinander. Wir bauen jedoch auch auf Impulse von außen“, erklärt Ing. Josef Ebner, Leiter F&E der ifw.  

Ideales Anwendungsbeispiel für StudentInnen – Gezielte Kühlung von Hot Spots zur Reduktion von Zykluszeit

„Dieses Projekt ist ein ideales Anwendungsbeispiel für unsere Studentinnen – sie haben die Möglichkeit, gelernte Theorie sofort in der Praxis anzuwenden. Bisherige Verfahren kühlen im allgemeinen den gesamten Werkzeugblock. Wir versuchen, über eine gezielte, konturnahe Kühlung der Hot Spots – also die Materialanhäufungen – die Zykluszeit zu reduzieren. Dazu verwenden wir nach entsprechender Auslegung der gekrümmten Kühlkanäle unsere Rapid-Tooling-Laser-Generieranlage um den entsprechenden Werkzeugeinsatz zu bauen“, so Prof.(FH) Dr. Reinhard Busch, Fachbereichsleiter Produktionstechnik und Prof.(FH) Dr. Daniel Heim, Studiengangsleiter MVT.  

Anspruchsvolle Forschungsarbeit für Projektteam – Direkter Vergleich klassisches und neu entwickeltes Verfahren

Leiter des Projekts ist DI Werner Posch vom Studiengang Material- und Verarbeitungstechnik: „Im Moment besteht unser Projektteam aus einer Studentin und drei Studenten des 4. Semesters, veranschlagt ist ein Semester für das gesamte Testverfahren, das durchaus als fortgeschritten zu sehen ist. Denn wir erstellen ein eigenes Werkzeug-Einsatzstück, das wir im Vergleich zum bestehenden, klassischen Einsatz im Spritzgussprozess einsetzen und analysieren.“ 

Erster Schritt des Forschungsprojekts bildet daher die Erstellung einer 3D-Zeichung, danach folgt eine Materialflussanalyse beim Spritzvorgang, um die Hot Spots zu finden. Entlang der so gewonnenen Ergebnisse erstellen die StudentInnen eine Konstruktionszeichnung. Daraus generiert das Team im Labor des Fachbereiches unter Einsatz von Rapid Tooling ein Bauteil, das anschließend in das Werkzeug eingepasst wird. Schließlich ist das Spritzgusswerkzeug einsatzfähig für die Test-Produktion. Das Abspritzen der Kunststoffteile erfolgt gleichzeitig in der konventionell gekühlten und in der neuen, konturnahe gekühlten Kavität. Dies erfolgt bei unterschiedlich langen Zykluszeiten. „So ist es uns möglich, über eine Thermographie-Kamera und einer anschließenden Maßkontrolle die Spritzguss-Ergebnisse der beiden Werkstücke zu analysieren und direkt zu vergleichen. Mit Hilfe dieser Ergebnisse sind wir in der Lage, durch punktuell differenzierte Kühlung die Zykluszeit bei der Produktion von Kunststoffteilen zu verkürzen“, so Posch. 

ifw-Unternehmensgruppe im Überblick

Die ifw-Gruppe besteht aus der Holding ifw Manfred Otte GmbH (Sitz Micheldorf), den Micheldorfer Tochterfirmen ifw mould tec GmbH spezialisiert auf Premium-Werkzeugbau für Kunststoff-Fittings, ifw kunststoff­technik GmbH mit Schwerpunkt auf Lohnfertigung von Kunststoffprodukten sowie der finnischen Tochter Tooler Systems Oy (standardisierter Werkzeugbau und Elektrofusion).

Die ifw mould tec GmbH ist international führend in Technologie und Qualität im Werkzeugbau für Kunststoff-Fittings und erzielt mit rd. 160 Mitarbeitern einen jährlichen Umsatz von ca. € 16 Mio. www.ifw.at  

Foto v.l.n.r.: Prof.(FH) DI Dr. Gernot Zitzenbacher, Bereichsleiter Kunststofftechnik FH Wels; Prof.(FH) Dr. Reinhard Busch, Fachbereichsleiter Produktionstechnik FH Wels; DI Sebastian Eigruber, MBA, Vertriebsleiter ifw mould tec GmbH; DI Dr. Friedrich Kastner, Geschäftsführer der ifw-Unternehmensgruppe; DI Werner Posch, Projektleiter „Konturnahe Kühlung“ Studiengang MVT; Ing. Josef Ebner, Leiter F&E der ifw. - Foto: ifw/Mitterhauser