NewsLebensmitteltechnologie und Ernährung

Neue FH-Professur für Lebensmitteltechnologie

Wels. Kürzlich wurde Dr. Julian Weghuber an die FH OÖ Fakultät für Technik und Umweltwissenschaften für die neue Professur Lebensmitteltechnologie berufen. Der aus Molln stammende Wissenschaftler hat bereits als wissenschaftlicher Mitarbeiter seit 2011 die Welser Forschergruppe „Funktionelle Lebensmittel“ erfolgreich mitaufgebaut und ein neuartiges biophysikalisches Messsystem entwickelt. Nun können die Studierenden des Studiums Lebensmitteltechnologie & Ernährung und Bio- und Umwelttechnik vom innovativen Know-how Weghubers profitieren.

Julian Weghuber studierte nach der Matura am BRG Kirchdorf Biologie und Genetik an der Universität Wien. In seiner Dissertation an der Universität Wien untersuchte er mitochondriale und zelluläre Magnesium-Kanäle. Im Jahr 2005 wechselte er als PostDoc für 5 Jahre an das Institut für Biophysik an der JKU Linz und beschäftigte sich mit verschiedenen Fragestellungen dieser noch eher jungen interdisziplinären Wissenschaftsrichtung. Hauptaufgabe war im Speziellen die Adressierung von zellulären und molekularen Vorgängen mit neuen biophysikalischen Messmethoden.

Forschungsgruppe erfolgreich aufgebaut
Eine in dieser Zeit entwickelte Technik zur Analyse von Protein-Protein-Interaktionen etablierte er auch an der FH OÖ in Wels im Rahmen seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Leiter der Arbeitsgruppe „Funktionelle Lebensmittel“ ab 2011. In seiner Gruppe forschen gegenwärtig sieben MitarbeiterInnen (2 PostDocs, 2 Dissertanten, 2 wissenschaftliche Mitarbeiter mit Masterabschluss und eine Masterstudentin), die alle über FFG-, Land OÖ-, FH-OÖ- und Firmenprojekte finanziert sind. Zahlreiche Publikationen in international renommierten peer-reviewed Journalen konnten durch das Forscherteam in den vergangenen 2 Jahren lanciert werden.

Wie wirken Pflanzeninhaltsstoffe auf Zellen
„In unseren Forschungsprojekten versuchen wir mit Hilfe von hochentwickelten biophysikalischen, molekularbiologischen und biochemischen Methoden die Wirkungen von Pflanzeninhaltsstoffen direkt in der Zelle zu bestimmen“, berichtet der 35-jährige Weghuber. „Die molekulare Wirkungsweise von Pflanzeninhaltsstoffen in der Zelle selbst ist bisher überwiegend unbekannt. Bisher wurde oftmals nur die Wirkung auf den gesamten Organismus analysiert. Die gewonnenen Ergebnisse sind einerseits für die bessere Medikation von Krebserkrankungen und andererseits für die Entwicklung funktioneller Lebensmittel mit bestimmten Inhaltsstoffen von großer Bedeutung.“

Habilitierung angestrebt
Erfahrungen in der Lehre sammelte Julian Weghuber bereits während seines Promotionsstudiums an der Universität Wien bzw. seiner PostDoc-Zeit an der JKU Linz. Ab 2011 unterrichtete er an der FH Oberösterreich neben seiner Forschertätigkeit an den Studiengängen Bio- und Umwelttechnik und später auch Lebensmitteltechnologie & Ernährung unterschiedliche Fächer der Biologie, Molekularbiologie und Biochemie. Gegenwärtig arbeitet Julian Weghuber an seiner Habilitationsschrift „Zelluläre Biophysik“, welche in den kommenden Monaten an der JKU Linz eingereicht werden soll.

Dr. Julian Weghuber