News/AktuellesFH OÖ Campus Wels

Zerstörungsfreie Werkstoffprüfung für die Flugzeugindustrie

Innovation Award FH Wels 2009:
1. Preis Kategorie „Technik“ und Gewinner des "Innovation Award FH Wels 2009"

Name:  DI (FH) Bernhard Dietermayr
Studiengang:  „Automatisierungstechnik“
Thema:  „Charakterisierung von Fehlstellen und Materialeigenschaften in komplexgeformten Körpern mittels Aktiver Thermografie“
Unternehmen:  FH OÖ F&E GmbH
Betreuer:   Prof. (FH) Univ.-Doz. Mag. Dr. Günther Hendorfer
Wohnort:  4541 Adlwang
Alter:   25

Bauteile von Verkehrsflugzeugen müssen einer 100%igen Prüfung unterzogen werden. Die Kosten für die herkömmliche Prüfung mittels Röntgendurchstrahlung und Ultraschallprüfung sind so hoch wie in etwa die Herstellkosten der Bauteile, da die Prüfverfahren sehr viel Zeit in Anspruch nehmen! Aus diesem Grund ist die Flugzeugindustrie an alternativen, kostengünstigeren Prüfverfahren sehr interessiert.

Bernhard Dietermayr hat sich im Rahmen seiner Diplomarbeit dem Problem des Fehlernachweises in kohlenfaserverstärkten Verbundwerkstoffen beschäftigt. An der Fakultät für Technik und Umweltwissenschaften wird intensiv an der neuen Prüfmethode Aktiven Thermografie geforscht. Dabei nutzen die Wissenschafter Temperaturunterschiede, um Fehler in einem Bauteil feststellen zu können. "Aktiv" heißt, dass die Probenoberfläche entweder durch einen intensiven Lichtblitz oder eine Halogenlampe um einige Grad erwärmt wird. Die Ausbreitung der Wärmewellen wird mit einer Infrarot-Thermokamera sichtbar gemacht. Im Schadensfall lassen sich Hohlräume oder Fremdkörper im Material durch einen veränderten Wärmefluss erkennen. Diese noch nicht zugelassene Prüfmethode ist um den Faktor 1000 schneller.

Diese „Non-Destructive-Testing“-Methode wurde bisher nur an einfachen Geometrien, wie etwa einer Bauteilplatte untersucht. Dietermayr hat in seiner Diplomarbeit erstmals Ansätze zur Fehlercharakterisierung in Bauteilen mit komplexen Geometrien gefunden. Die in den Thermogrammen dargestellten Fehler erscheinen zu groß oder zu klein. Dietermayr hat eine Methode zur Korrektur dieser Störeinflüsse gefunden, die im Juli 2008 auf einer Internationalen Fachtagung in Krakau erstmals präsentiert wurde und die Beachtung der gesamten Fachwelt auf sich gezogen hat.

Diese Diplomarbeit hat das Tor für einen tatsächlichen Einsatz der Aktiven Thermografie in der Flugzeugindustrie weit geöffnet.

Nähere Infos

Nähere Informationen zum Studiengang "Automatisierungstechnik" am Tag der offenen Tür am 13. März 2009, unter Tel. 07242/72811-3010 oder sekretariat.at@fh-wels.at .

Fehleranalyse mittels Aktiver Thermografie

DI (FH) Bernhard Dietermayr