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Der „Innovation Award FH Wels 2007“ ist vergeben

Bereits zum vierten Mal wurde vor rund 350 Gästen im Minoritenkloster der „Innovation Award FH Wels“ vergeben. Mit dem vom Förderverein FH Wels gestifteten Preis werden Diplomarbeiten, die konkrete industrielle Problemstellungen mit besonders innovativen Ideen lösen, ausgezeichnet. Günther Mayr sicherte sich den diesjährigen Innovation Award mit einer innovativen Materialprüfung für den Flugzeugindustriebetrieb FACC AG. Auch heuer haben es erfreulicherweise wieder zwei Damen auf das Podest geschaftt. Helga Artelsmair und Daniela Humer freuten sich über den zweiten bzw. dritten Platz. Verliehen wurden die Preise vom Welser Vize-Bürgermeister Hermann Wimmer, der die Räumlichkeiten in den Minoriten zur Verfügung stellte, dem Fördervereins-Obmann Günter Rübig, Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl und Sparkassen-Vorstand Markus Limberger. Christoph Leitl betonte die hohe Bedeutung der praxisnahen, akademischen Ausbildung am FH-Campus Wels für den zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg Österreichs.


Der Altenberger Günther Mayr hat in seiner ausgezeichneten Arbeit ein Prüfverfahren entwickelt, das es erlaubt, Flugzeugbauteile um ein vielfaches schneller und genauer prüfen zu können. In Zusammenarbeit mit FACC AG wurde die aktive Thermografie entwickelt. Dabei werden Temperaturunterschiede genutzt, um Fehler in einem Bauteil feststellen zu können. "Aktiv" heißt, dass die Probenoberfläche entweder durch einen intensiven Lichtblitz oder eine Halogenlampe um einige Grad erwärmt wird. Durch die Ausbreitung der Wärmewellen, die mit einer Infrarot-Thermokamera sichtbar gemacht werden, lassen sich im Schadensfall des Bauteils Unregelmäßigkeiten erkennen, denn Hohlräume oder Fremdkörper im Material verändern den Wärmefluss.


In der biomedizinischen Analytik werden biochemische/diagnostische Untersuchungen in Körperflüssigkeiten wie Blut durchgeführt. In der Diplomarbeit von Helga Artelsmair wurde ein neues Verfahren entwickelt, mit dem es möglich ist, aus einem Tropfen Blut 2000 diagnostische Faktoren untersuchen zu können. Solche sogenannten „Lab-on-a-chip“-Anwendungen sind eine Vision aller großen biomedizinischen Konzerne, um eine komplette medizinische Diagnose  innerhalb kürzester Zeit auf Nano-Chips bearbeiten zu können.

In der Diplomarbeit von Daniela Humer wurde ein neues Verfahren entwickelt, um Sepsis, landläufig bekannt als Blutvergiftung, schneller diagnostizieren zu können. Es werden die möglichen Auslöser der Blutvergiftung mittels modernster molekularbiologischer Methoden aufgrund ihres Erbmaterials direkt im Blut des Patienten nachgewiesen. Die Auswertung der bisherigen Untersuchungsmethode dauert mindestens zwei bis vier Tage - viele Patienten versterben bis zum Zeitpunkt einer Diagnose aber bereits im Krankenhaus (in Deutschland sind es 154.000 Patienten pro Jahr). Die Diagnose mit dem von Daniela Humer entwickelten Verfahren dauert hingegen nur sechs Stunden. Somit kann mit der Behandlung früher begonnen werden - was bei dieser Krankheit eindeutig die Rettung menschlicher Leben bedeutet!

Immer mehr Frauen lassen sich von den Naturwissenschaften faszinieren
Der FH-Campus Wels kann sich über einen massiven Anstieg der weiblichen Studentinnen freuen. Im Jahr 2005 lag der Frauenanteil bei den Erstsemestrigen bei ca. 16 %. Im Herbst 2006 stieg der Frauenanteil bei den Erstsemestrigen auf erfreuliche 22 %. Vor allem die beiden Studiengänge „Bio- und Umwelttechnik“ mit 58 % Frauenanteil und „Innovations- und Produktionsmanagement“ mit 47 % sind die „frauenfreundlichsten“ Studiengänge.

Leitl: „Wer in die Zukunft schauen will, soll an den FH-Campus Wels kommen“
Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl war in seiner Festrede begeistert über die postive Entwicklung der Welser FH in den letzten 13 Jahren. Er hatte sie als damals zuständiger Landesrat mitinitiiert. Er unterstrich die Bedeutung der Wettbewerbsfähigkeit für das Exportland Österreich: „Österreich kann den Kostenwettbewerb nicht gewinnen, aber den Begabungswettbewerb!“ Begabungsförderung sei die Grundvoraussetzung, um Innovationen erfolgreich am Markt umsetzen zu können. Leitl appellierte: „Wir wissen, dass wir einen zunehmenden Fachkräftemangel im technischen Bereich haben, deswegen ist die positive Entwicklung am FH-Campus Wels sehr zu begrüßen!“ Vor allem freute er sich auch über die Verdoppelung der Studenten aus dem dualen System und die hohen Frauenanteile an den technischen Studiengängen. „Frauen haben ein ganzheitliches, vernetztes Denken – das brauchen erfolgreiche Unternehmen!“, strich er die Begabungen der Frauen hervor und beendete seine Festrede mit dem Hinweis: „Wer in die Zukunft schauen will, der soll zur Welser FH kommen!“

Förderverein sorgt für Unterstützung und Praxisbezug
Der FH-Campus Wels ist für die regionale Industrie zu einem unentbehrlichen Partner für wissenschaftliche Zusammenarbeit geworden, unterstrich Günter Rübig, der Obmann des Fördervereins FH Wels, der den Innovation Award ins Leben gerufen hat. Ziel des Innovation Award sei es, zu verdeutlichen, wie praxisbezogen die Ausbildung an der FH ist.“ Das Studienangebot am FH-Campus Wels ist mit den Schwerpunkten Engineering und Environment ideal an die Bedürfnisse der Betriebe im oberösterreichischen Wirtschaftsraum angepasst. Dem Förderverein gehören renommierte Unternehmen wie Fronius, Keba, die Reformerke GmbH, Rotax, Rübig oder Teufelberger an.

 

v.li.n.re.: DI Günter Rübig (Obmann Förderverein FH Wels), DI (FH) Günther Mayr (1. Preis), DI (FH) Daniela Humer (3. Preis), Dr. Christoph Leitl (Präsident Wirtschaftskammer Österreich), Dr. Markus Limberger (Generaldirektor Sparkasse OÖ)

Dr. Christoph Leitl (Präsident Wirtschaftskammer Österreich)