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Großes Interesse am MedTech-Infotag der FH Oberösterreich in Linz

Wie können Hersteller von Medizinprodukten innovative Ideen rechtskonform umsetzen? Wie wird man überhaupt Hersteller oder Zulieferer für Medizinprodukte? Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer Fachveranstaltung des Departments für Medizintechnik der FH Oberösterreich in Linz. Fazit: Viel mehr Unternehmen als bisher können in die Medizintechnik umsteigen.

Referenten aus dem Gesundheitsministerium, Unternehmen und der FH Oberösterreich erörterten vor vierzig FachbesucherInnen, unter welchen aktuellen und zukünftigen Rahmenbedingungen Medizinprodukte der Risikoklassen I und IIa professionell hergestellt werden können. Es wurde dabei insbesondere auf Neuerungen durch künftige EU-Verordnungen eingegangen. „Anhand zweier Praxisbeispiele – dem Rehabilitationsgerät „hirob“ sowie einem Diagnosegerät für das „Trockene Auge“ -  wollten wir zeigen, wie aus innovativen Ideen und neuen Forschungsmethoden heraus konkret neue Medizinprodukte entstehen können“ erläuterte Prof (FH) Dr. Martin Zauner, Leiter des Linzer Departments für Medizintechnik der FH Oberösterreich.

Für die Entwicklung von Medizinprodukten ist die Durchführung der klinischen Studie vor der CE-Kennzeichnung erfolgskritisch. Eine oft vorherrschendes Missverständnis, dass dabei die Anforderungen in der Medizintechnik zu hoch sind, relativiert  Ing. Alexander Barth, Geschäftsführer von intelligent motion: „Produkte aus dem industriellen Umfeld werden meist für Anwendungen in der Medizintechnik nicht berücksichtigt, da oft vorschnell davon ausgegangen wird, dass diese die Anforderungen aus dem medizinischen Umfeld nicht erfüllen. Tatsächlich ist es jedoch so, dass die Industrie heutzutage sehr oft Anforderungen an Produkte stellt, die über jenen aus der Medizintechnik liegen und somit Produkte und Technologien aus dem industriellen Umfeld durchaus für medizinische Anwendungen herangezogen werden können."

Hilfe beim Einstieg in die Medizintechnik

Die Hürden für die technologisch hervorragend aufgestellten Betriebe in Oberösterreich, auch in der Medizintechnik Fuß zu fassen, sind also bewältigbar. Unterstützung für die Unternehmen kommt neben der FH Oberösterreich auch vom Gesundheitscluster OÖ. Clustermanager DI (FH) Philipp Wittmann sieht große Chancen für den Markteinstieg als Zulieferer: „Unserer Erfahrung nach unterstützen die Medizintechnik-Hersteller die Zulieferfirmen, um die entsprechende Qualifizierung zu erlangen. Der Ersteinstieg in die Branche kann also auf diesem Wege einfacher gelingen.“ Nicht zuletzt durch den Cluster und die FH sieht Wittmann in Oberösterreich eine ausgezeichnete Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft gegeben.

 

Prof. (FH) Dr. Martin Zauner, Leiter des Departments für Medizintechnik der FH Oberösterreich in Linz, informiert Wirtschaftsvertreter über aktuelle Trends in der Medizintechnik. Bildquelle: FH OÖ (Abdruck honorarfrei)