Webbasierte Medien und Online Kommunikation

Webbasierte Medien sind heutzutage allgegenwärtig und durchdringen in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen alle Lebensbereiche. Sie haben nicht nur Formen öffentlicher Kommunikation und damit die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verändert. Sie beeinflussen auch in großem Maße, wie wir uns informieren, unterhalten, weiterbilden, präsentieren oder kommunizieren. Der Forschungsschwerpunkt Webbasierte Medien und Online Kommunikation analysiert diese Veränderungen aus einer interdisziplinären Perspektive, die sozialwissenschaftliche und technische Zugänge verbindet. Der Blick richtet sich dabei sowohl auf unterschiedliche Angebotsformen (z.B. soziale Medien, Empfehlungssysteme), die zu Grunde liegenden Technologien (z.B. Semantic Web, Webframeworks) als auch auf die damit verbundenen Nutzungs-, Aneignungs- und Wirkungsweisen. Ausgewählte Themenbereiche dieses Schwerpunkts sind:

Recommender Systeme: Webbasierte Recommender Systeme befassen sich mit einer Personalisierung von digitalen Produkt-, Dienstleistungs- oder Informationsangeboten und setzen dabei auf die Anpassung an die individuellen Voraussetzungen und Bedürfnisse der Benutzer*innen. Dieser Themenbereich beschäftigt sich sowohl mit den technischen Anforderungen dahinter (z.B. Empfehlungsalgorithmen, Information Retrieval) als auch mit der Benutzerperspektive (z.B. Akzeptanzfaktoren, Usability und User Experience) und potentiell kritischen Auswirkungen (z.B. Filter Bubble, Gefahren für die Privatsphäre).

Nutzung webbasierter Medien: Als Folge des technischen Fortschritts entwickeln sich webbasierte Medien ständig weiter und bringen so neue Funktionalitäten hervor, die wiederum neue Praktiken des Mediengebrauchs nach sich ziehen. Dabei ist der Umgang mit Online Medien in übergreifende Muster der Mediennutzung eingebettet und eng mit der Alltags- und Lebenswelt der Nutzer*innen verwoben. Vor diesem Hintergrund widmet sich dieser Schwerpunkt der Nutzung, Rezeption und Aneignung webbasierter Medien. Von Interesse ist dabei unter anderem die Bedeutung webbasierter Medien für die Bewältigung des Alltags, die persönliche Entwicklung, die Gestaltung von Beziehungen, die Aneignung von Informationen und Wissen sowie die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Medienkompetenz: Webbasierte Medien bieten vielfältige Möglichkeiten, bringen aber auch Risiken mit sich. Um diese Angebotsformen selbstbestimmt, reflektiert und nutzbringend einsetzen zu können, sind spezifische Kompetenzen nötig. Diese umfassen sowohl Medienwissen, Medienbewertung als auch Medienhandeln. Im Rahmen dieses Themenschwerpunkts wird der Förderung von Medienkompetenz im Sinne einer adäquaten, sicheren und autonomen Verwendung webbasierter Medien nachgegangen. Da diese Herausforderung nicht nur Kinder und Jugendliche betrifft, richtet sich das Interesse dabei auf Menschen aller Altersgruppen.

Webbasierte Medien in Lehr- und Lernkontexten: Verschiedenste webbasierte Medien und Anwendungen werden bereits als Lehr-Lernmittel für die Aus- und Weiterbildung eingesetzt. Neben Lernmanagementsysteme, Web-Based-Trainings und Lernvideos gibt es eine Vielzahl an digitalen Medien und Kollaborationstools für formelles, als auch informelles Lernen. Dabei stellen sich Fragen nach dem didaktisch begründeten integrierten Einsatz von digitalen Lernmedien in der Schule, Hochschule aber auch in Form von diversen Weiterbildungsszenarien. Im Rahmen dieses Forschungsschwerpunkts werden unter anderem Trends und Entwicklungen im Bereich E-Learning, lern- bzw. kognitionspsychologische Aspekte beim Einsatz von digitalen Medien, computerunterstütztes kollaboratives Lernen und individualisiertes, selbstgesteuertes Lernen betrachtet.

Personen: Mirjam Augstein, Tanja Jadin, Christina Ortner, Johannes Schönböck