Personalized Human-Computer Interaction

Personalisierte Systeme individualisieren (digitale) Produkte und Dienstleistungen, indem sie die individuellen Kunden- bzw. Benutzerbedürfnisse und -anforderungen berücksichtigen. Neben der bekanntesten Anwendungsdomäne im Bereich Web-basierter Empfehlungssysteme eröffnet sich durch Personalisierung im Bereich der Mensch-Maschine Interaktion ein weiteres und bislang nur teilweise genutztes Potential. Durch den demografischen Wandel, einen v.a. im industriellen Bereich immer mehr zur Herausforderung werdenden Fachkräftemangel sowie einer generell steigenden Diversität der Benutzer*innen ergeben sich zahlreiche Fragestellungen hinsichtlich der Bedienung von bzw. der Interaktion mit Computer-basierten Geräten.

Personalisierte Systeme müssen mit stark divergenten Präferenzen, Zielen, Wissensbeständen, Fertigkeiten und Fähigkeiten ihrer Benutzer*innen effektiv umgehen und auf diese individuellen Voraussetzungen gezielt und selbstständig reagieren können. Ziele personalisierter Systeme sind z.B. eine Steigerung der Effizienz bei der Bedienung einer Benutzerschnittstelle und der Benutzerakzeptanz, die Senkung der Fehlerrate durch individuelle Assistenzmaßnahmen sowie die optimierte Inklusion möglichst vieler Benutzer*innen.

Durch den Einsatz personalisierter Systeme und Benutzerschnittstellen ergeben sich jedoch auch neue Herausforderungen in Hinblick auf den Umgang mit persönlichen Daten und Informationen (die ein personalisiertes System benötigt um funktionieren zu können) oder die Usability/UX (personalisierte Systeme und Benutzerschnittstellen sollten auf Änderungen laufend reagieren können aber keine für die Benutzer*innen nicht vorhersehbaren Anpassungen vornehmen).

Der Forschungsschwerpunkt „Personalized Human-Computer Interaction“ beschäftigt sich mit der Konzeption, Gestaltung und Implementierung von personalisierten Benutzerschnittstellen und adaptivem Systemverhalten sowie mit ausgewählten Usability- und User Experience-Aspekten. Folgende Themenfelder spielen u.a. eine Rolle:

  • Domänen- und Benutzermodellierung
  • Akquise, Analyse und Auswertung von (Interaktions-)Daten
  • Konzeption, Entwicklung und Selektion von Interaktionsmethoden, -modalitäten und -geräten
  • Evaluation personalisierter Systeme
  • Untersuchung von Auswirkungen auf Benutzer*innen 

Dabei werden unterschiedliche Anwendungsdomänen beleuchtet wie z.B. adaptive Benutzerschnittstellen und Assistenzmaßnahmen im Industrie 4.0-Umfeld oder personalisierte Interaktionsprozesse für Menschen mit Beeinträchtigung.

Personen: Josef Altmann, Mirjam Augstein, Johannes Schönböck