NewsDesign of Digital Products

Für mehr Vielfalt in der Informatik

Ein neues Studium in Hagenberg will die IT vor allem für Frauen attraktiver machen und nachhaltiger gestalten. In den Oberösterreichischen Nachrichten vom 24. Jänner gab es Einblicke in den voraussichtlich im Herbst startenden Bachelor "Design of Digital Products".


Sie kennen sicher Steve Jobs, Alan Turing und Tim Berners-Lee, oder? Doch was ist mit Ivona Brandic, Grace Hopper oder Hedy Lamarr und deren Errungenschaften in der IT? Ja, es gibt viele inspirierende Frauen in der Informatik - und wenn es nach dem neuen Bachelorstudium „Design of Digital Products“ (kurz DDP) der Fachhochschule in Hagenberg geht, sollen es noch zahlreiche mehr werden.

Schon bei der Entwicklung dieses Studiengangs wurde deswegen auf eine größtmögliche Bandbreite an Fachleuten gesetzt und das weibliche Potential voll ausgeschöpft. „26 Expert*innen aus unterschiedlichsten Fachbereichen im Hochschulwesen, in der Wissenschaft und Wirtschaft haben am Studienplan mitgearbeitet, zwei Drittel von ihnen waren Frauen“, sagt Martina Gaisch, wissenschaftliche Leiterin für Gender und Diversity an der FH Oberösterreich und verantwortlich für die Konzeption von DDP.

Beteiligt waren Professor*innen und Forscher*innen der FH OÖ-Fakultäten in Hagenberg, Wels und Steyr sowie der Kepler-Uni, die ihre Expertise in Software Engineering, Web und User Experience Design sowie Wirtschaftsinformatik einbrachten.

Zudem steuerten neun Frauen aus der Wirtschaft ihr Know-how in den Bereichen Informatik, Design, Ethik und Nachhaltigkeit bei. Neben dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie wirkten Vertreterinnen von Teach for Austria und der RISC Software GmbH im Softwarepark Hagenberg mit. Etwa Christina Hochleitner, Forschungskoordinatorin im RISC, die betont: „Wir engagieren uns bereits stark in Richtung Gender, Diversität und Nachhaltigkeit und setzen auf Mitgestaltung und weibliche Vorbilder, die Entwicklungsmöglichkeiten von Frauen in der IT aufzeigen.“ So wie nun DDP.

Software für eine bessere Zukunft

Mit dem voraussichtlich im Herbst 2022 startenden Studium soll allerdings nicht nur die Scheu vor der Informatik genommen werden. „Wir wollen insbesondere Frauen und der Generation Z zeigen, wie vielfältig und interessant sie ist“, sagt Gaisch. „Sie leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung, sondern kann zu einem nachhaltigeren und inklusiveren Lebensstil beitragen.“ Aus diesem Grund sind neben Software- und User Experience Design, Wirtschaft und Projektmanagement auch Nachhaltigkeit, Ethik, kritisches Denken, Kreativität, Teamwork und Konfliktlösung Teil des Studienplans.

Bereits ab dem ersten Semester werden die Studierenden in vielfältigen Teamkonstellationen IT-Projekte umsetzen und dabei lernen, sie auch auf diverse Zielgruppen und deren Erwartungshaltungen auszurichten.

Hoher Praxisbezug & Mentoring

Die Partner von DDP - Porsche Informatik, Energie AG, SKF GmbH, FEMtech und das Bundesministerium für Klimaschutz - bieten Mentoring, Karrierecoaching und Praktika an. Irmgard Gmachl, Leiterin des lab:hagenberg von Porsche Informatik GmbH im Softwarepark Hagenberg, freut sich die künftigen DDP-Studierenden auf ihrem Karriereweg zu unterstützen: „Gerade in der Digitalisierung ändern sich Herausforderungen mit enormer Geschwindigkeit. Immer wichtiger wird für uns die Zusammenarbeit in kreativen, gemischten Teams, die die Zukunft der Mobilität aktiv gestalten. Design of Digital Products ist ein moderner Studiengang, der neben 21st Century Skills eine exzellente ganzheitliche IT-Ausbildung vermittelt.“

Also, gleich bewerben! Denn wie schon Bluetooth-Vordenkerin Hedy Lamarr sagte: „Think big anyway!“

Infos zum Studium 

Hinter dem neuen Bachelor "Design of Digital Products" steht ein Entwicklungsteam so divers wie das Studium selbst: 26 Expert*innen aus dem Hochschulwesen, der Wissenschaft und der Wirtschaft, zwei Drittel von ihnen weiblich (im Bild sind 16 von diesen). © FH OÖ

Es braucht mehr weibliche Vorbilder, um Mädchen die Scheu vor der Informatik zu nehmen, meint die designierte Studiengangsleitern von "Design of Digital Products", Dr.in Martina Gaisch. © FH OÖ

Wie etwa Bluetooth-Vordenkerin Hedwig Kiesler, besser bekannt als Hollywood-Star Hedy Lamarr ©pixabay