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OCG-Preis für beste Masterarbeit geht nach Hagenberg

Die (Österreichische Computer Gesellschaft) OCG zeichnet hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Informatik und Wirtschaftsinformatik jährlich mit dem OCG Förderpreis aus. Heuer prämiert sie wieder eine Masterarbeit aus Hagenberg: jene von Stefan Schöberl, Absolvent des FH OÖ-Masterstudiengangs Software Engineering in Hagenberg.


Der 26-jährige Oberösterreicher aus Marchtrenk begeisterte mit seiner Abschlussarbeit, in der er sich mit der Verbesserung der Performance im Web beschäftigte. Darin zeigt er eine Möglichkeit auf, wie neue Programmiersprachen auf Basis von WebAssembly in das Web gebracht werden können.  

Warum dieser Lösungsansatz Sinn macht, beschreibt er so: Anwendungen werden immer umfangreicher, verlangen mehr Ressourcen und führen dadurch zu Problemen für die Nutzer*innen. WebAssembly ist ein Lösungsweg dazu, den das World Wide Web Consortium (W3C) vorantreibt. Zudem verwenden Webentwickler *innen WebAssembly, wenn JavaScript an seine Grenzen kommt.

„WebAssembly hat großes Potenzial und bleibt in den nächsten Jahren eine spannende Entwicklung, die es zu beobachten gilt“, ist Schöberl überzeugt. Um dieses Potenzial Webentwickler*innen leichter zugänglich zu machen, hat er in seiner Abschlussarbeit einen alternativen Ansatz verfolgt, mit dem man eine neue Programmiersprache (hier eine Teilmenge von Java) mit Hilfe von WebAssembly „ins Web bringen“ kann. Er befasste sich mit der Entwicklung eines Compilers für MiniJava. MiniJava kann in eigenen Projekten für Browser-Anwendungen eingesetzt werden und die Integration in bestehende Systeme ist ebenfalls möglich.

Für Schöberl war seine Masterarbeit jedenfalls ein Herzensprojekt. „Compiler und formale Sprachen gehören schon lange zu meinen Lieblingsthemen der Informatik und ich habe es besonders genossen, mich in meiner Masterarbeit darin weiter vertiefen zu können", sagt der FH-Absolvent und freut sich umso mehr,  dafür den OCG Förderpreis-FH erhalten zu haben.

„Der Preis ist für mich das Highlight meiner bisherigen akademischen sowie beruflichen Laufbahn und unterstreicht die ausgezeichnete Ausbildung, die ich auf der FH OÖ genießen durfte. Ich möchte mich auch bei meinem Masterarbeitsbetreuer FH-Professor Heinz Dobler bedanken, sowie bei allen, die mich während meines Studiums unterstützt haben, ganz besonders bei meiner Familie und Freunde“, so Schöberl.

Der stolze Preisträger hat nach seinem Software Engineering Bachelorstudium das gleichnamige Masterstudium am FH OÖ Campus Hagenberg absolviert, dieses vor knapp zweieinhalb Jahren abgeschlossen und ist Hagenberg auch danach treu geblieben. Er arbeitet aktuell als Researcher und Senior Software Engineer am Software Competence Center Hagenberg (SCCH) und auch nebenberuflich an der Fachhochschule.

Den mit 2000 Euro dotierten OCG Förderpreis-FH 2022 teilt sich Schöberl mit einem Absolventen der FH Kufstein, nachdem der Preis 2021 Covid-bedingt nicht ausgeschrieben wurde. Ihre Master-Thesen haben aus 19 eingereichten, hervorragenden Arbeiten am meisten überzeugt.

„Die ideale Masterarbeit im Sinne der Jury des OCG Förderpreis-FH spiegelt die Ansprüche und Ziele von Fachhochschulstudien wider: Sie sollte eine Fragestellung von wissenschaftlicher Relevanz mit möglichst unmittelbarer oder absehbarer Anwendbarkeit adressieren”, erklärt Jury-Vorsitzender FH-Prof. Johannes Lüthi. 

„Die beiden 2022 ausgezeichneten Masterarbeiten sind Paradebeispiele für den oben genannten Anspruch, die Symbiose aus Theorie und Praxis [ist hier] besonders gelungen an. Ich gratuliere den beiden Gewinnern, die beide ein sehr aktuelles Thema in ihrer Arbeit aufgegriffen haben“, so Lüthi weiter.  

Die Preisverleihung findet voraussichtlich im Rahmen des Austrian Computer Science Day 23 statt.

Preisträger Stefan Schöberl, Software Engineering Absolvent der FH Oberösterreich in Hagenberg | Bildcredit: Privat