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Hagenberg entwickelt mit EU-Partnern innovativen Chip für drahtlose Kommunikation

Die FH Oberösterreich ist Partner eines ambitionierten Forschungsprojekts, mit dem Europa seine Spitzenposition als Chiphersteller im Bereich Mobilfunk halten soll. Im Rahmen des europäischen Projekts ICESTARS (Integrierte Schaltungs/Elektromagnetische-Simulation und Design Technologien für Ein-Chip-Systeme im Mobilfunk) wird an der Fakultät für Informatik, Kommunikation und Medien der FH OÖ am Campus Hagenberg unter der Leitung von Prof. Hans Georg Brachtendorf an der nächsten Generation von Chips zur drahtlosen Datenübertragung gearbeitet.

„Künftig soll die drahtlose Kommunikation viele Dienstleistungen von der Telefonie über das Internet bis hin zum mobilen Fernsehen weltweit an jedem Ort und zu jeder Zeit ermöglichen“, so Dr.-Ing. habil. Hans-Georg Brachtendorf, Professor an den Studiengängen "Hardware/Software Systems Engineering" (Bachelor) und "Embedded Systems Design" (Master) .

Die dafür notwendigen, extrem hohen Datentransferraten würden sich jedoch nicht mehr innerhalb der gegenwärtig genutzten Frequenzbänder (etwa 1-3GHz) erzielen lassen. „ICESTARS dient der Entwicklung von kostengünstigen Chips, die in einem Frequenzbereich von bis zu 100GHz operieren können“, erklärt der Nachrichtentechnikexperte.

Ziel von ICESTARS ist es, bis 2010 den Chip-Entwicklungsprozess im Höchstfrequenz-bereich mittels neuer Methoden und Simulationswerkzeuge zu beschleunigen und mit dieser Technologie zu gewährleisten, dass europäischen Chip-Entwickler ihre weltweite Spitzenposition im drahtlosen Kommunikationsbereich halten.

Das 4,24 Millionen Euro Projekt wird von der Europäischen Kommission im Rahmen des 7. EU-Forschungsrahmen-programms mit 2,8 Million Euro gefördert.

Projektkoordinator ist Marq Kole von der niederländischen Halbleiter-Firma NXP Semiconductors. Weitere Partner sind der deutsche Halbleiter-Hersteller Qimonda, der innerhalb des Projekts fortgeschrittene Simulationstechniken für analoge Schaltungs-komponenten entwickeln wird, die Software-Entwickler-Firmen AWR-APLAC aus Finnland, deren Schwerpunkt Simulationsalgorithmen im Frequenzbereich ist, und MAGWEL aus Belgien, Spezialist für elektromagnetische Simulationen.

Neben der Fakultät für Informatik, Kommunikation und Medien der FH OÖ zählen die Universität zu Köln, die Universität Wuppertal aus Deutschland und die Universität Oulu aus Finnland zu den universitären Forschungspartnern. Sie konzentrieren sich auf Modellierungsfragen, algorithmische Schwierigkeiten und Simulationsprobleme, die für ein robustes und beschleunigtes automatisiertes Testen von analogen Schaltungen mit digitaler Signalverarbeitung im extrem hohen Frequenzbereich gelöst werden müssen.

Mehr Informationen unter: www.icestars.eu

Chip

TV und Internet am Handy immer und überall – der Chip für die nächste Generation der drahtlosen Kommunikation, den Hagenberg mit EU-Partnern entwickelt, macht’s möglich (Bildquelle: FH OÖ Campus Hagenberg)