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140.000 Euro von Microsoft für Hagenbergs Forschung

IT-Expert*innen vom Campus Hagenberg der FH Oberösterreich ist es als einzigen Wissenschaftler*innen einer Hochschule außerhalb der USA gelungen, in ein neues Förderprogramm von Microsoft Research aufgenommen zu werden.


Mit insgesamt 150.000 US-Dollar (ca. 140.000 Euro) unterstützt der Software-Gigant die Arbeit der Hagenberger Forscher*innen im Bereich der „Hybrid Collaboration“, also des effektiven Zusammenarbeitens von Menschen über verschiedene Orte hinweg mit Hilfe digitaler Tools.

„Meine Forschungskollegen und ich freuen uns wirklich sehr über diesen tollen Erfolg“, sagt Mirjam Augstein, die das im Rahmen von Microsofts „Productivity Research“-Programm laufende Projekt leitet. „Zudem haben wir damit die Möglichkeit, mit Microsofts Experten auf dem Gebiet der Mensch-Computer-Interaktion zusammenzuarbeiten, etwa Bill Buxton, John Tang und Sean Rintel“, so Augstein weiter, die neben ihrer Forschungstätigkeit Professorin am FH OÖ-Studiengang Kommunikation, Wissen, Medien (KWM) ist.

Verstärkung aus den Hagenberger Reihen bekommt die Expertin für Personalisierung, Mensch-Computer-Interaktion und computerunterstützte Zusammenarbeit von drei Kollegen, die mit ihr das Kernteam der FH OÖ-Forschungsgruppe „Personalized Environments and Collaborative Systems“, kurz PEEC, bilden: dem wissenschaftlichen Mitarbeiter und KWM-Absolventen Thomas Neumayr, KWM-Professor Johannes Schönböck und Werner Kurschl, Leiter des FH OÖ-Masterstudiengangs Human-Centered Computing.

Remote-Zusammenarbeit im Fokus

Ziel ist es, neue Wege und Werkzeuge für effiziente Kollaboration zu finden. Dazu nehmen die Hagenberger Forscher*innen Arbeitsstile genauer unter die Lupe und rücken Szenarien wie Homeoffice, Arbeiten in räumlich getrennten Teams und Videokonferenzen, die Corona-bedingt seit einigen Wochen nicht nur in der Arbeitswelt verstärkt Alltag sind, in den Fokus.

„Wir erforschen, wie Kollaborationen und Arbeitsstile systematisch erfasst und beschrieben werden können. Dazu führen wir Benutzerstudien durch, die sich momentan aufgrund von Covid-19 vor allem der aktuell erforderlichen Remote-Zusammenarbeit widmen“, sagt Augstein. Zudem werden Möglichkeiten untersucht, die Analyse der Kollaborationsabläufe zumindest teilweise zu automatisieren.

Die Grundlage für die systematische Erfassung bildet ein maßgeblich von Augsteins KWM-Kollegen Thomas Neumayr konzipiertes Framework namens „Domino“, das er im Rahmen seiner Dissertation entwickelt hat.

„Wir werden ‚Domino' zusammen mit Microsoft noch erweitern“, freut sich Neumayr. Und zwar so, dass sein Analyseinstrument nicht nur kurzfristige, kontrollierte Settings wie im Labor, sondern auch länger andauernde Kollaborationen mit mehreren Sessions, wechselnden Teilnehmer*innen etc. erfassen und beschreiben kann.

Gemeinsam mit den Partnern bei Microsoft Research wird zudem überlegt, wie die – teils noch experimentelle – Microsoft-Technologie in den Prototyp zur Analyse von Kollaborationsstilen integriert werden kann, um einzelne Personen sowie Teams besser und individueller zu unterstützen.

Ergebnisse im Sommer 2021

Neben dem Kick-off-Meeting für das Forschungsprojekt im Mai, das aufgrund der Reisebeschränkungen online abgehalten wurde, startete vor kurzem auch bereits die erste Benutzerstudie. 

Für Sommer 2021 ist ein gemeinsamer Abschlussworkshop bei Microsoft in Redmond (USA) geplant, bei dem die internationalen Partner, das mit insgesamt 1 Million US-Dollar geförderte „Productivity Research“-Programm, ihre Erkenntnisse vorstellen werden.

Mirjam Augstein, Forscherin und Professorin am Studiengang Kommunikation, Wissen, Medien, ist Expertin für Mensch-Computer-Interaktion und leitet das Forschungsprojekt mit Microsoft. (c) FH OÖ/Groisböck

Thomas Neumayr, Absolvent und wissenschaftlicher Mitarbeiter der FH OÖ in Hagenberg, leistete im Rahmen seiner Dissertation wichtige Vorarbeit.

Eine Benutzerstudie der Hagenberg Forscher*innen lieferte bereits wichtige Erkenntnisse über die Zusammenarbeit in räumlich getrennten Teams. (c) Neumayr