Die Neuerfindung des stationären Handels

Wie lockt man durch digitale Angebote mehr Menschen in die Geschäfte? Welche innovativen Technologien und Services braucht es, um das Einkaufen im Geschäft vor Ort attraktiver zu machen?

ForscherInnen und Unternehmen aus Österreich, Irland, Deutschland, Niederlande und Schweden untersuchen gemeinsam im Projekt PERFORM, ob und wie der stationäre Handel in Europa im Zeitalter von digitalen Marktplätzen und Webshops gestärkt werden kann. Dazu werden unter anderem innovative Geschäftsmodelle, Technologien, Prozesse, Logistik und Datenflüsse, aber auch innovative Payment-Produkte erforscht und entwickelt. Von österreichischer Seite arbeiten ForscherInnen der FH Oberösterreich, der Johannes Kepler Universität und der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich an dem mit 3,86 Mio. Euro von der EU geförderten Projekt. Die FH OÖ Fakultät für Wirtschaft und Management in Steyr beschäftigt sich dabei konkret mit neuen Wegen, wie Nutzererlebnisse entlang der Customer Journey (Erlebnis des Kunden im Kaufprozess) zwischen Online- und stationärem Einzelhandel verbessert werden können. Ziel ist es, den Handel durch eine Kombination aus Training und Forschung mit bestens ausgebildeten Fachkräften und innovativen Lösungen zu stärken.

Der Online-Supermarkt: Food4all@Home

Der Kauf von Waren über Webshops oder mittels Handy ist in vielen Bereichen des Handels weit verbreitet. Das Projekt Food4all@home stellte sich der großen Herausforderung, das Modell des Onlineverkaufs mit einer flächendeckenden Hauszustellung auf den Lebensmittelbereich zu übertragen. 

Innovation: Die Zustellung von frischen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse und von gekühlten Lebensmitteln wie Molkereiprodukten oder Fleisch- und Wurstwaren. Und zwar nachhaltig, in mehrfach verwendbarer Verpackung, um Müll zu vermeiden.

Erfolgreich umgesetzt wurde das Projekt von der FH OÖ vor vier Jahren gemeinsam mit dem größten regionalen Lebensmittelhändler, der Pfeiffer HandelsgmbH, der Risc Software GmbH und der Österreichischen Post AG als Logistikpartner. Seitdem haben nun unter anderem Personen mit eingeschränkter Mobilität die Möglichkeit, Artikel des täglichen Bedarfs auf bequeme Art und Weise nach Hause geliefert zu bekommen. Damit ist vor allem auch in ländlichen Gebieten die regionale Nahversorgung garantiert, ohne dass man längere Einkaufsfahrten in Kauf nehmen muss.